Und jetzt kommt schon der Beitrag aus der Abschlußveranstaltung zum Seminar "Erfolgreiches Lehren und Lernen". Wow, wo sind die letzten Monate geblieben?
Das erfolgreichste Prinzip der Pädagogik:
"Je weniger ein Lehrer im Unterricht tun muss, umso erfolgreicher ist er!"
Sokrates
Oder anders gesagt: Lehrer, stört die Kinder nicht beim Lernen!!!
So "einfach" ist das!
Aber: die meisten Erwachsenen können sich nicht in die Kinder hineinversetzen, d.h. es gelingt ihnen nicht, Informationen kindgerecht zu vermitteln.
Was also ist gefragt im Unterricht?
DAS:
-die Bereitschaft, die Kinder so viel wie möglich im Unterricht handeln/machen zu lassen
-sich als Lehrer zurücknehmen
-absolute Fach- und Sachkompetenz! (das wird von vielen unterschätzt, so manch ein Student fragt sich, was er mit gewissen Dingen in seinem späteren Beruf anfangen soll)
Das Lernen soll dabei stattfinden nach dem uns bereits bekannten Muster: wahrnehmen, betrachten, beobachten, begreifen.
Dabei ist wichtig, dass das Gehirn mit den neuen Informationen spielen kann. Erst wenn das Gehirn die Möglichkeit hat, Verknüpfungen zu bilden und Neues zu finden, dann ist die Information angekommen, bzw. wird die Information behalten.
Der Lehrer gibt dabei so viel Informationen wie nötig und so wenige wie möglich!
Abschließend möchte ich sagen:
Die Inhalte des Seminars haben mich in vielfältiger Weise zum Nachdenken angeregt. Bei der Planung und Beurteilung von Unterricht kommen mir automatisch die hier gelernten Dinge in den Kopf und ich versuche sie anzuwenden.
Auch ist mir im Laufe des Semesters aufgefallen, dass andere Dozenten teilweise gegenteilige pädagogische Inhalte vermitteln.
Für mich ist es interessant und gleichzeitig befriedigend, zu merken, dass man Stück für Stück den eigenen Weg findet. Besser gesagt, ich weiß inzwischen, wie ich Unterricht auf keinen Fall machen will, und lerne deshalb etappenweise, wie Unterricht anders, besser und richtig geht, nämlich so, dass er funktioniert.
Auf diesem Weg befinde ich mich, angekommen bin ich noch nicht, aber dennoch ein Stückchen gegangen.
Tja, das war es dann jetzt wohl. Ich freue mich auf ein paar "freie" Wochen, gleichzeitig aber auch auf das neue Semester, um dem erfolgreichen Lehrer im Sinne von Sokrates ein Stückchen näher zu kommen. Gespannt bin ich dann auch auf die Einschulung meiner Tochter und hoffe, dass sie solch einen Lehrer abbekommt, na so einen erfolgreichen eben!!!
Danke auch noch mal an meine Mitstreiterinnen und eifrigen Kommentargeberinnen!
Allen eine schöne vorlesungsfreie Zeit.
bellaitalia - 2006-02-14 21:15
Der Lehrer holte gerade eine Teetasse aus dem Regal, als er es an der Tür klopfen hörte.
"Herein", rief er freundlich.
"Guten Tag, Meister. Ich bringe Ihnen Ihren Nachmittagstee."
Die Schülerin stellte das Tablett auf den niedrigen Tisch. Sie schaute sich um und sah, wie einfach der Raum eingerichtet war - und doch bemerkte sie auch die große Schönheit des schlichten Zimmers.
"Willst du nicht eine Tasse Tee mit mir trinken?" fragte der Meister das Mädchen.
"Danke gern, Meister. Ich weiß ihre Einladung zu schätzen!"
Der Meister musste lächeln, als er die Worte aus dem Mund seiner Schülerin hörte.
Wie sie so saßen und ihren Tee in kleinen Schlucken genossen, bemerkte die Schülerin, dass außer einem Bild mit einem Blumenstrauß keine Bilder an den Wänden hingen.
"Haben Sie denn kein Bild von Ihrem eigenen Lehrer, dem großen und perfekten Meister, von dem Sie gelernt haben?" fragte die Schülerin höflich.
"Oh, gewiss. Es ist äußerst wichtig, dass ich diesen großen und allwissenden Meister jeden Tag vor mir sehe," erwiderte der Lehrer lächelnd.
"Schau dort hinter den Vorhang, und du wirst den vollkommen erleuchteten Meister erblicken."
Die Schülerin stand auf und ging hinüber zum Vorhang. Als sie ihn zur Seite zog, erblickte sie sich selbst in einem Spiegel.
Quelle unbekannt
bellaitalia - 2006-02-07 17:11
Hallo, da bin ich wieder. Das FSP ist vorbei, die Uni hat uns wieder! Obwohl ich lieber zur Schule fahre....
Nachdem ich eine Mahnung bekommen habe, dass ich schon so lange nichts mehr in meinen Weblog geschrieben habe, hole ich dieses nun schleunigst nach:
11.01.2006. Ein Beispiel für die schülerorientierte Form von Unterricht wurde uns gleich zu Beginn gegeben. Eine Kommilitonin stellte uns ihre Examensarbeit vor (ich beneide jeden, der ein Thema gefunden hat!):
In dieser ging es um einen PC-Anfängerkurs für eine 5./6. Klasse einer Förderschule. Die Arbeit war sehr interessant und wurde ausführlich dargestellt, ich finde die Idee gut.
Danach ging es weiter mit Herrn Schmid, der sich noch einmal dem lehrerorientierten Unterricht widmete. Bei diesem findet KEIN LERNEN statt, sondern ein Einprägen unter Druck! (Dazu kommt, dass das unter Druck eingeprägte Wissen innerhalb weniger Tage wieder aus dem Gedächtnis gelöscht wird, das kennt wohl jeder...) Wenn man über den lehrerorientierten Unterricht spricht, dann landet man unweigerlich bei unserem "guten" alten Bekannten, dem Frontalunterricht. Mit ihm kann man "Einiges "erreichen:
-Schüler trauen sich nicht, sich zu melden, bzw. vor die Klasse zu treten, aus lauter Angst etwas falsch zu machen
-immer mehr Schüler flippen aus, entwickeln Lernstörungen wie Hyperaktivität, Legasthenie etc.
Schon der Begriff allein klärt die Fronten!
Unterricht wird im schlimmsten Fall reduziert auf Angriff und Verteidigung, wer angreift und wer sich verteidigt ist klar.
Das Dilemma der Studenten ist:
wir möchten gerne gute Lehrerinnen und Lehrer werden, aber die dazu notwenige Ausbildung findet nicht wirklich statt. Deutlicher gesagt: unsere Gehirne arbeiten nicht, da sie in vielen Seminaren nichts zu tun bekommen, das lernen eben nicht nach folgendem Schema abläuft:
WAHRNEHMEN-BETRACHTEN-BEOBACHTEN-BEGREIFEN-TUN!!!!
Nur so funktioniert Lernen.
Ein weiterer interessanter Aspekt für uns angehende Lehrer: unser Gehirn muss in einem Bereich richtig fit sein und dort die volle Leistung bringen!
Nur über die volle Leistung des Gehirns werden Informationen übertragen!
Und: nur 1/3 der Informationen werden verbal übermittelt,
2/3 über die Körpersprache!!!
D.h., wenn ich Schülern etwas vermitteln will, selbst aber nicht richtig fit auf diesem Gebiet bin, so wird meine Körpersprache dies verraten. Daraus folgt, dass die Schüler merken: die weiß es ja selbst nicht genau. damit ist alles gelaufen!
Das ist in meinen Augen ein irre interessanter Aspekt, alles läuft unbewußt ab: ich vermittle unbewußt, was ich (nicht) kann, die Schüler nehmen dieses unbewußt auf. Wie passiert das? Und was könnte ich im Gegenzug, vielleicht ganz bewußt, aus dem Verhalten der Schüler herauslesen?
Höchste Zeit, ein Körpersprache-Seminar zu besuchen.........
P.S.: Meine kleine traurige Erkenntnis aus dem FSP:
Studentin: Was hat euch denn besonders an der letzten Stunde gefallen?
Schüler: Dass wir mal selber was machen durften und ausprobieren konnten.
Studentin: Was macht ihr denn sonst so im HSU?
Schüler: Im Buch lesen, Arbeitsbögen lesen und beschriften, zuhören und auswendig lernen.
In der Hoffnung es irgenwann besser zu machen, viel Grüße von Gyde
bellaitalia - 2006-01-26 21:58
Wer kennt sie nicht: die drei Affen, die durch ihre Körperhaltung eindeutig symbolisieren:
nichts sehen
nichts hören
nichts sagen.
Die Körperhaltung der besagten drei Affen lässt sich in vielen Klassenzimmern beobachten. Das liegt daran, dass die Schüler von Anfang an eine falsche Vorstellung/Kenntnis darüber erhalten haben, was Unterricht und Lernen ist: in unserer Frontal-Schulwelt nämlich langweilig und stupide.
Fragt man in der Klasse, wer die Hausaufgaben vorträgt oder eine schwierige Frage beantwortet, verhalten sich die Schüler ähnlich wie unsere drei Affen. Übrigens, ganz bis an die Schule braucht man gar nicht zu gehen, es reicht, sich in einigen Seminaren an der Uni umzuschauen. Auch am Mittwoch von 12.15-13.45 Uhr bei Herrn Schmid lässt sich dieses Phänomen beobachten, beispielsweise dann, wenn einzelne Studenten aufgefordert werden, zu ihm ans Rednerpult zu kommen.
Wie kommt es dazu?
Das Problem ist: in den Schulen gibt es kaum auditive und visuelle Angebote sowie kaum Sprachangebote. Die meiste Zeit spricht nur der Lehrer. Das hat zur Folge, dass es keine Sinnesreize gibt, die das Gehirn anregen könnten.
Und jetzt kommt die Lösung:
Die Stille/Geräuschpause ist das beste Mittel, um die gewünschten neuronalen Verbindungen im Gehirn herzustellen!
Die Stille sollte ein guter Freund des Lehrenden sein, in der Form, dass er sich zurücknimmt und selbst im Unterricht still ist. Unterricht muss anders ablaufen, damit die Gehirne der Schüler optimal arbeiten können.
Kann die Stille Einzug halten in den Schulunterricht, dann lässt sich auch ihre Zwillingsschwester, die Hirnpause, blicken. In der Hirnpause wird das Gehirn zum Spielen angeregt. Gerade für Kinder in der Grundschule ist diese Hirnpause äußerst wichtig.
Leider sieht die Praxis wieder einmal anders aus. Noch immer ist der Frontal-Unterricht die Unterrichtsform an deutschen Schulen.
Die Fähigkeiten unseres Gehirns werden so aber bei weitem nicht ausgenutzt, bzw. unser Gehirn wird falsch benutzt. Es ist, als hätte niemand die Bedienungsanleitung gelesen: der Frontal-Unterricht steuert nur die linke Hemisphäre an, den hier sitzenden und langsam arbeitenden ZDF (Zahlen-Daten-Fakten)- Speicher. Viel erfolgreicher wären wir und viel mehr Spass beim Lernen hätten wir, wenn die Lehrenden die rechte Hemisphäre adressieren würden, diese ist nämlich schnell und lernbegierig.
Hirngerechter Unterricht beinhaltet also:
- Pausen im Unterricht
- der Schüler redet, nicht immer der Lehrer
- dem Schüler wird etwas Hörbares angeboten
- dem Schüler werden Möglichkeiten gegeben, sich zu beteiligen
Abschließend bleibt mir noch zu sagen: Thank you for the music!
Ich habe großen Respekt vor Menschen, die ein Instrument beherrschen. Leider habe ich mich in meiner Jugend mehr dem Sport gewidmet, und darüber die Musik vergessen. Ich denke, es ist eine große Hilfe im Lehrerberuf eine Instrument spielen zu können, denn wie wir inzwischen wissen: Musik öffnet und bereitet Wege. Naja, zum Glück kann ich singen.....
.....
Ich wünsche allen ein gesundes und glückliches neues Jahr 2006!
bellaitalia - 2006-01-02 15:31
Eigentlich überlege ich immer noch, ob ich nun das geheimnisvolle Zauberkreuz baue oder nicht......
Da ich mich aber noch nicht entschieden habe, schreibe ich erstmal weiter fleißig Beiträge und Kommentare in meinen Weblog!
Ich freue mich schon auf die nächste Sitzung und hoffe, dass der Ajanta-Kommilitone noch nicht in die Weihnachtsferien gegangen ist, da mich doch sehr interessiert, was Ajanta denn nun im Original, außerhalb der Schmid'schen Seminarwelt, ist.
Was Ajanta für uns, die "Erfolgreiches Lehren und Lernen-Seminaristen", ist, ist wohl allen klar: ganz schlechter Unterricht!!!
Ajanta windet sich durch das eine Ohr mitten an den grauen Zellen vorbei (und nicht durch sie hindurch) zur anderen Schädelseite, um dann aus dem anderen Ohr für immer zu verschwinden.
In der Praxis bedeutet diese Unterrichtsform: Alles vorkauen und hinterher abfragen. Kein Schüler hat mehr Lust, alle sind unmotiviert UND: keiner behält etwas! Wie sinnlos.
Wir müssen uns also von dieser Unterrichtsform lösen, das sehe ich ein. Voll und ganz! Aber warum muss ich ellenlange Unterrichtsvorbereitungen schreiben, in denen ich alles haarklein plane, die Schüler nicht mehr als lebende Individuen sehe, sondern als Plangrößen in meinem Unterrichtsschauspiel???
Man ist doch so damit beschäftigt, sich an seine Vorbereitung zu halten, dass man die sich spontan ergebenden Unterrichtsmöglichkeiten gar nicht wahrnimmt. Wie schade. Sollte nicht auch hier ein teilweises Umdenken stattfinden? Die Notwendigkeit dieser U-Vorbereitungen sehe ich ja zum teil ein, aber.......
Außerdem freue ich mich auf die nächste Sitzung, da ich in dieser erfahren werde, was für ein Lerntyp ich bin. Eigentlich glaube ich es zu wissen, aber manchmal schätzt man sich selbst so falsch ein, dass ich doch gespannt bin.
So, dies soll mein letzter vorweihnachtlicher Weblog-Beitrag gewesen sein.
Mit der letzten Strophe des Gedichts "Weihnachtslied" von Theodor Storm wünsche ich allen ein frohes Weihnachtsfest mit der Gabe, das Fest vielleicht ein bisschen mit Kinderaugen zu sehen!
Weihnachtslied
Ein frommer Zauber hält mich wieder,
anbetend, staunend muss ich stehn;
es sinkt auf meine Augenlider
ein goldner Kindertraum hernieder,
ich fühl's, ein Wunder ist geschehn.
T. Storm
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bellaitalia - 2005-12-19 22:15
Die heutige Sitzung stand ganz im Zeichen von Sokrates.
Von ihm stammt die Aussage, dass man mit der Natur lehren soll und nicht gegen sie.
"Mit der Natur" bedeutet: NICHTS zur Sprache bringen!
Das bedeutet: Lehren und erklären gehen nicht miteinander einher, wenn gesprochen wird, wird nichts gelernt, das Gehirn merkt sich das Gesprochene nicht.
Also: DIE WESENTLICHEN LERNPROZESSE MÜSSEN SPRACHLOS ABLAUFEN!
Im weiteren Verlauf der Sitzung haben wir den Regelkreis kennengelernt und erfahren, wie man lernen kann, ohne etwas erklärt zu bekommen.
Dazu durfte Jandirk uns endlich wieder ein nettes Liedchen beibringen:
"Das Auto von Lucio" kannte ich nicht, habe es aber relativ schnell gelernt.
Jandirk hat mir aber nichts erklärt, er hat lediglich vorgesungen.
Ich, alle anderen anwesenden Studenten und jeder Lernende der nach dieser Methode lernt, wenden folgendes Schema an:
- Hinschauen, bzw. Hinhören
- Übernehmen
- Prüfen, ob man den Lerninhalt beherrscht
- Wiedergeben des Lerninhalts
Der Regelkreis setzt sich wie folgt zusammen:
Es gibt einen Sollwert, in unserem Fall ist dieser genau die Version/die Art wie Jandirk uns "Das Auto von Lucio" vorgesungen hat.
Dann gibt es einen Regler, dieser ist Jandirk selbst.
Auf den Regler folgt die Einstellung, die Regelung und schließlich die Kontrolle des Lernenden.
Anders beschrieben kann man es auch so ausdrücken:
Ich betrachte etwas, fange an es zu beobachten, schließlich begreife ich es. Sobald ich es begriffen habe, kann ich das Beobachtete wiederum erklären.
Ein weiteres Beispiel, wie man mit, bzw. gegen die Natur lehrt, ist folgendes:
Der Lehrer kommt in die Klasse, malt ein Quadrat an die Tafel und sagt: "Das ist ein Quadrat."
Damit hat er den Zugang zum Quadrat und zum Rechnen zerstört.
Richtig wäre es so:
Lehrer kommt herein, sagt nichts und malt lauter aneinanderhängende Quadrate an die Tafel, bis diese schließlich ein großes Quadrat ergeben.
Die Kinder fangen an zu zählen, entdecken zum Beispiel schnell, dass nur die Außenkanten gezählt werden müssen, um die Summe aller Quadrate zu erhalten.
Die Kinder erfahren, was Rechnen im Zusammenhang mit Mathematisieren bedeutet!
Abschließend erhielten wir den Tipp: Methodik und Didaktik lernt man am Besten von der Trichterwinde, indem man ihr beim Wachsen zusieht.
Außerdem übe ich fleißig jeden Abend das Quadrate malen, da ich ja zu denjenigen gehöre, bei denen schon in der Grundschule der Zugang zu den mathematischen Phänomenen zerstört wurde. Herr Schmid, sie haben mir wirklich Hoffnung gemacht, dass ich diesen eines Tages freischaufeln könnte......
bellaitalia - 2005-12-12 20:39
Etwas spät, aber immerhin: hier kommen noch ein paar Details über mich!
Mein Name ist Gyde Jannsen, ich bin 31 Jahre alt und komme aus dem kleinen Dörfchen Braderup an der Nordseeküste. Ursprünglich habe ich im Wintersemester 1992/1993 mein Studium des Grund- und Hauptschullehramts begonnen, habe dann allerdings eine große Pause gemacht, und im SS 2005 wieder angefangen. Dazwischen ist natürlich viel passiert. So habe ich heute zwei süße Mädels im Alter von 6 und 3 Jahren, einen Traummann, eine Ausbildung als Bankkaufrau, wir betreiben eine Tischlerei,...wer hätte dafür keine Pause eingelegt???
bellaitalia - 2005-12-12 19:55
Beim Lernen sollen folgende vier Schritte ungestört ablaufen können:
1. BETRACHTEN
2. BEOBACHTEN
3. BEGREIFEN
4. BESCHREIBEN
Es ist die Aufgabe des Lehrers, diesen Ablauf zu ermöglichen, d.h. der Lehrer darf Dinge nicht zu früh erklären, benennen,vorwegnehmen, feststellen. Tut er dies, so stört er den Ablauf der vier B's und damit den natürlichen Lernprozess! Die Folge ist, dass der Schüler nicht versteht und demotiviert ist.
bellaitalia - 2005-12-06 21:14
Ich weiß jetzt: die rechte Hemisphäre des menschlichen Gehirns will Besinnung oder Musik!
In der heutigen Sitzung hatten wir es unserem Musikprofi Jandirk zu verdanken, dass die rechte Hemisphäre mit dem Lied "Auf der Mauer , auf der Lauer..." befriedigt wurde. Sehr schön.
Sehr schnell, fast zu schnell, wechselten wir auf die linke Hemisphäre, um mit Wolfgang Sappert in einem "linkslastigen" Vortrag die Ordnungsbedürfnisse und -fähigkeiten des Gehirns kennen zu lernen:
Sobald wir denken, ordnen wir ODER
Ü-Eier sind tatsächlich pädagogisch wertvoll....
1. Ordnen - mehr als ein Hobby des Gehirns
Ordnen= Fähigkeit des Gehirns, Dinge in eine Reihenfolge zu bringen
2. Ordnung ist das halbe Leben
Ordnung ist ein natürliches Prinzip, ein Ausgleich der Unordnung.
Alles was wir vorfinden hat eine Ordnung, gelingt es diese zu erkennen, dann
gelingt Denken
3. Ordnung als Ausdrucksform
...dessen was ich vorfinde, z.B. Gemälde, Musikstück, Comic brauchen eine Ordnung,
sonst ergeben sie keinen Sinn
4. Ordnung befriedigt ein Bedürfnis
Es ist das Bedürfnis nach Sicherheit, welches durch Hierarchien befriedigt wird. Innerhalb
einer Hierarchie weiß ich genau wo ich mich befinde, es gibt keinen ständigen
Stellungskampf.
5. Ordnungskriterien
Der Mensch strebt nach Ordnung. Dies kann er aber nur dann, wenn die Kriterien der
Ordnung bekannt sind.
Die Kriterien sind:
- ZUORDNEN = identifizieren, einzelne Elemente werden zueinander in Beziehung
gesetzt
- EINORDNEN = mehrere Elemente werden gruppiert
- ÜBERORDNEN sowie
- UNTERORDNEN = Hierarchien bilden, bzw. eine räumliche Gliederung geben
- VORORDNEN sowie
- NACHORDNEN = Voraussetzung für das zeitliche Gliedern
- ANORDNEN = Bilden einer Struktur
- BEIORDNEN = jeder Anordnung kann man etwas beiordnen
Leider sorgt die Schule für den Verlust des Ordnens!!! Das Gehirn kann diese Fähigkeit aber
relativ schnell zurückerlangen. Es gibt also Hoffnung....
bellaitalia - 2005-11-27 21:17